NHD Mümmelnasen

Artgerechte Haltung

Zu einer artgerechten Haltung gehören viele Elemente:

1. Ein artgerechtes Gehege

2. Partner-/Gruppenhaltung
3. Eine artgerechte Fütterung
4. Ausreichende, richtige Pflege
5. Tierärztliche Behandlung(en)


1. Ein artgerechtes Gehege

Wieveil Platz brauchen Kaninchen?

Ein ungefährer Richtwert stellt 2qm pro Tier dar. Wenn man aber mehr Tiere als 3 in der Gruppe hält, sinkt dieser Wert auf etwa 1qm - 1,5qm pro Tier. Um diesen Platz bieten zu können, empfehle ich viele Etagen in das Gehege einzubauen. 

Was für einen Stall/Käfig/Gehege soll ich für meine Tiere auswählen?

Da ein handelsüblicher Stall/Käfig die Mindestgröße für einen Kaninchenstall nicht erfüllt, kann ich nur davon abraten, die Kaninchen in einem solchen zu halten.

Es gibt zahlreiche andere, artgerechtere Möglichkeiten der Kaninchenhaltung und ich bin mir sicher, dass mindestens eine von diesen zu jedem (zunkünftigen) Halter passt. Sollten alle Möglichkeiten für Sie nicht umsetzbar sein, rate ich Ihnen vom Kaninchenkauf ab. Das Wohlbefinden der Tiere sollte immer im Vordergrund stehen.

Möglichkeit 1: Einen Stall selber bauen
Bei dieser Möglichkeit handelt es sich um die wahrscheinlich einfachste und kostengünstigste Variante. Ja, richtig. Hier ist allerdings auch die Rede von einem STALL und keinem ganzen, großen Gehege.
Gegen einem Stall an sich, ist nicht wirklich etwas auszusetzen. Das einzige Problem bei den handelsüblichen Kaninchenställen ist die kleine Größe. Warum also nicht einen größeren, artgerechten Stall genau nach eigenem Belieben nachbauen? Vom Preis her unterscheidet es sich nicht viel zu einem handelsüblichen Stall. 250-300 Euro sollte man allerdings schon mindestens einplanen. 
Beachten sollte man, dass Material verwendet wird, was nicht so schnell weggammelt. Dafür kann der Stall (wenn Holz verwendet wird) von außen mit Schutzlack gestrichen werden und die Platten, auf denen die Häschen laufen, sollten entweder aus sogennanten "Siebdruckplatten" bestehen oder durch eine Plastikplatte, die auf das Holz gelegt wird, geschützt werden. Von innen kann man den normalen Schutzlack für Holz nicht verwenden, da Kaninchen gerne mal am Holz nagen und der Lack giftig für die Nasen ist. Es gibt allerdings extra Lack für die Verarbeitung in Tierställen. Dieser ist nur leider um einiges teurer. Deswegen empfehle ich die davor genannten Varianten.

Anleitungen und Anregungen für den Stallbau findet man zahlreich im Internet.

Möglichkeit 2: Handelsübliche Ställe "aufpimpen"
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, sich erstmal einen handelsüblichen Stall zuzulegen und die Grundfläche durch Um- oder Anbauten zu vergrößern.
So kann man beispielsweise mehrere Ställe mit etwas Kreativität miteinander verbinden.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, Gitterelemente oder Ausläufe als "Stallerweiterung" zu benutzen.


Hier einige Beispiele:
  
in klein                                                          oder in groß

Quellen: kaninchenwiese.de, Pinterest

Wichtig ist, dass die Kaninchen ständigen Zugang zu der Erweiterung und dem ursprünglichen Stall haben und dass er ein- und ausbruchssicher ist. Es muss ein fester Drath benutzt werden und der Untergrund sollte mit Gehwegplatten ausgelegt werden, damit die Kaninchen sich nicht unter der Absperrung rausgraben können. Von oben muss der Stall auch komplett geschlossen sein. Entweder mit einem Dach oder mit Gitter. Kaninchen sind sehr gute Springer, aber selbst wenn das Gehege hoch genug gebaut wird, können trotzdem noch natürliche Fressfeinde von Kaninchen durch ihre Kletter- oder Flugkünste durch die Öffnung in das Gehege gelangen. Ausläufe kann man fertig bei jedem Tierhandel kaufen. Selbst bauen ist aber natürlich auch möglich.

Auch bei dieser Möglichkeit finde man zahlreiche Anleitungen/Anregungen im Internet.

Möglichkeit 3.: Innengehege

Diese Möglichkeit ist im Prinzip wie die 2. Möglichkeit, nur für Leute, die ihre Kaninchen gerne drinnen halten wollen oder müssen. Von der Innenhaltung im Kinder- oder Schlafzimmer rate ich an dieser Stelle ausdrücklich ab. Kaninchen sind - gerade nachts - sehr laut, was das Teilen eines Zimmers mit den Süßen unerträglich machen kann.


Beispiel für ein Innengehege:

 
Bei einem Innengehege muss beachtet werden, dass der Boden durch etwas abgedeckt wird, damit er nicht durch die Kaninchen verschmutzt wird. Außerdem muss der Weg nach oben hin durch Gitter/Holz versperrt sein, damit die Kaninchen nicht rausspringen können. Bedenken Sie, das andere Haustiere wie Hunde und Katzen natürliche Fressfeinde von Kaninchen sind! 

Möglichkeit 4: Außengehege

Die teuerste und aufwendigste, aber auch - meiner Meinung nach- schönste Art der artgerechten Kaninchenhaltung ist der Bau eines Außengeheges, wie das, das wir haben. Bilder unter: "Unsere Haltung".
Anleitungen/Anregungen für diese Möglichkeit finden Sie zahlreich im Internet. Eine Seite, die ich empfehlen kann ist: www.diebrain.de
Es gelten die gleichen Bedingungen wie für die anderen Möglichkeiten: Der Stall muss ein- und ausbruchssicher sein (Boden, Dach, Wände).

Was für eine Innenausstattung ist artgerecht?
In einem Kaninchenstall sollte zu finden sein:
Mind. ein Häuschen/Unterschlupf/großer Tunnel pro Tier, Heuraufe, Trinkflasche/Trinknapf, Buddelkiste

Kaninchen sind Fluchttiere. Wenn sie in der Natur vor etwas Angst haben laufen sie schnell zurück in ihren unterirdischen Bau oder verstecken sich anderswo. Um Kaninchen eine Versteckmöglichkeit bieten zu können, sollte in jedem Stall mindestens ein Häuschen/Unterschlupf/Tunnel pro Tier zu finden sein.

Kaninchen sollte immerzu frisches Heu zum Fressen angeboten werden. Es eignet sich eine Heuraufe, damit dieses nicht verschmutzt wird.

Es sollte immer frisches, sauberes Trinken für die Kaninchen bereitstehen. Dafür eignet sich entweder eine Trinkflasche oder ein Trinknapf. Die Trinkflasche ist zwar hygienischer, da kein Dreck hineingelangen kann, ist dafür aber in gewisser Maßen schädlich für die Tiere, da sie beim Trinken eine unnatürliche Haltung einnehmen.

Wichtig ist außerdem, dass es in jedem Kaninchenstall eine Buddelkiste gibt. In der Natur buddeln sich Kaninchen riesige unterirdische Höhlen. Sie lieben das buddeln und es sollte ihnen auch nicht untersagt werden.


2. Partner-/Gruppenhaltung

Die Partner-/Gruppenhaltung ist eine enorm wichtige Bedingung für artgerechte Haltung und sollte von jedem Halter erfüllt sein. Kaninchen sind "Herdentiere". In der Natur leben viele Tiere beisammen. Dies ist unglaublich wichtig, da Kaninchen sehr soziale Tiere sind. Sie putzen sich gegenseitig, halten sich gegenseitig warm, warnen sich gegenseitig durchs Klopfen vor Fressfeinden und, und, und. Für Kaninchen sind ihre Partner überlebenswichtig und wenn sie ihr Leben lang alleine sind, ist es für sie mindestens genauso schlimm, wie wenn wir Menschen ohne einander leben müssten.
Trotzdem bringt die Partner-/Gruppenhaltung oftmals einige Schwierigkeiten mit sich.
Damit aus diesen Schwierigkeiten keine größeren Probleme entstehen, kläre ich Sie in dem folgenden Bericht über einige Dinge auf.

Was für einen Partner wähle ich für mein Kaninchen?


Tierart:
Kaninchen müssen mit mindestens einem anderen Kaninchen zusammen gehalten werden. Meerschweinchen gelten nicht als "Kaninchenersatz", da die beiden Tierarten eine völlig andere Körpersprache besitzen und von daher schlecht kommunizieren können und sich oft gegenseitig missverstehen.
Nehmen wir als Beispiel: Kaninchen machen normalerweise nur Laute, wenn ihnen weh getan wird. Dann schreien sie. Meerschweinchen hingegen sind meist den ganzen Tag am quieken. Kaninchen würden dieses Quieken als Schrei auffassen, was sie denken lässt, dass das Meerschweinchen die ganze Zeit über Schmerzen hat. An sich ist es kein Problem eine Gruppe Meerschweinchen mit einer Gruppe Kaninchen zusammen zu halten solange es sich um eine Gruppe handelt und jede Tierart einen Partner der gleichen Tierart bei sich hat.
Auch der Mensch oder andere Tiere gelten definitiv nicht als Kaninchenersatz!
Partner-/Gruppenhaltung ist Pflicht !!!!

Rasse:
Ob Sie einen Farbenzwerg mit einem Deutschen Riesen zusammen halten oder zwei Tiere der gleichen Größe und Rasse spielt definitiv keine Rolle. Wählen Sie nach Ihren Belieben.

Alter:
Wichtiger ist, dass zwei Tiere ungefähr gleichen Alters zusammenleben. Wenn Sie bereits ein beispielsweise 3 Jahre altes Kaninchen besitzen, ist es unklug sich ein Jungtier als Partner zuzulegen. Es spielt dabei keine Rolle, ob es sich um Wurfgeschwister handelt oder nicht.

Geschlecht:
Am geeignetsten ist die Haltung eines Pärchens: Eine Häsin mit einem kastrieren Rammler. Auch zwei oder mehr kastrierte Rammler stellen eine harmonische Paarung da. Unkastrierte Rammler haben unglaublich starke Hormone, weswegen ich bei der Haltung eines Pärchens empfehle, dass der Bock kastriert wird und nicht die Häsin, da in diesem Fall zwar keine Jungtiere entstehen können, aber 1. ist die Kastration eines Weibchens viel teurer und auswendiger und 2. würde der unkastrierte Bock die Häsin dauerhaft nerven, da er sie ständig berammeln würde. Das würde für Disharmonie sorgen. Wenn Sie allerdings den Bock kastrieren, sollten Sie keine Probleme haben. Zwei unkastrierte Rammler ist absolut keine Möglichkeit. Diese würden sich totbeißen.
Zwei Häsinnen sollte man auch lieber vermeiden, auch hier ist das Totbeißen schon öfter vorgekommen. Mehrere Häsinnen können nur gehalten werden, wenn mindestens ein Kastrat dabei ist.

Vergesellschaftung:
Kommen wir zu dem wichtigsten Punkt der Partner-/Gruppenhaltung, von dem es abhängt, ob die Tiere sich zukünftig verstehen werden oder nicht. Dies hängt nämlich von der Vergesellschaftung ab.
Vergesellschaftung meint das Zusammenbringen/Kennenlernen von zwei oder mehr Kaninchen. Sie klären in dem Vorgang ihre Rangordnung, was unglaublich wichtig für ein harmonisches Zusammenleben ist.

Wie sollte die Vergesellschaftung aussehen?
Wichtig ist, dass die Vergesellschaftung auf einem für alle Kaninchen unbekannten und somit neutralem Boden passiert. Kein Tier darf den Ort als "sein Revier" ansehen. Ein zweites Kaninchen einfach in den Stall des anderen zu tun, stellt also keine Möglichkeit da.
Wichtig ist außerdem, dass genug Platz vorhanden ist. Die Kaninchen sollten sich natütlich schon ein paar mal über den Weg laufen können, sollten aber trotzdem noch genug Platz haben, um sich gegenseitig aus dem Weg zu gehen.
Versteckmöglichkeiten wie Häuschen sollten geboten werden, allerdings muss dabei beachtet werden, dass mindestens zwei Aus-/Eingänge vorhanden sind, damit kein Kaninchen in der Falle sitzt.
Eine Vergesellschaftung kann von der Dauer her sehr stark variieren. Sie kann innerhalb ein paar Stunden vollbracht sein oder sich auch einige Tage oder sogar Wochen hinziehen. Der Normalfall beträgt allerdings 1-3 Tage. Sie sollten sich also wirklich genügend Zeit für die Vergesellschaftung nehmen.
Die Vergesellschafung läuft in den meisten Fällen so ab, dass die Kaninchen sich "fetzen" und berammeln (auch Weibchen), dies sieht aber normalerweise schlimmer aus, als es eigentlich ist. Es gilt der etwas makabere, aber absolut richtige Spruch: Solange kein Blut fließt, ist alles in Ordnung. Auch Fellfliegen und Schreie sind normal. Trennen sollte man die Tiere nur im Notfall, da mit der Trennung alles wieder von vorne losgeht. Es fällt auch mir immer wieder schwer, den Tieren einfach nur tatenlos dabei zuzugucken, wie sie sich an die Gurgel gehen. Bedenken Sie allerdings: In der Natur ist es nicht anders! Es ist vollkommen natürlich.
Trotzdem sollten die Kaninchen nie unbeaufsichtigt sein, falls mal etwas ernsteres passiert.

Ziel der Vergesellschaftung ist das gemeinsame Fressen und Kuscheln. Wenn das möglich ist, ist Ihnen die Vergesellschaftung geglückt und die Nasen können gemeinsam ins neue Heim einziehen. Sollte der Stall vorher schon benutzt worden sein, ist es nötig, ihn vorher ausgiebig zu reinigen, damit keine eigenen oder fremden Gerüche empfangen werden können. Sonst war all die Mühe während der Vergesellschaftung für die Katz und alles geht von vorne los.

Ein Tipp, der die Vergesellschaftung weniger schlimm ausfallen lässt, ist die Kaninchen vor der Vergesellschaftung mit etwas Teebaumöl (klappt bei egal wie vielen Tieren) oder dem Mist des anderen (klappt nur bei 2 Kaninchen) einzureiben. Das hat den Vorteil, das alle Kaninchen gleich bzw. nicht fremd riechen und das macht sie weniger angriffslustig.

Hiermit wünsche ich Ihnen viel Erfolg !


3. Eine artgerechte Fütterung

Zu allererst möchte ich Ihnen eine Frage stellen: Was fressen Kaninchen in der Natur? Trockenfutter?
Ich denke Sie alle können diese Frage selbst beantworten.
Als nächstes stelle ich die Frage: Was essen Menschen auf natürliche Weise? Hamburger? Pommes?
Nun, das Trockenfutter der Kaninchen, ist wie das Fastfood der Menschen. Ungesund und unnatürlich.
Bei der Kaninchenfütterung, sollte auf natürliches Futter gesetzt werden. Das bedeutet, alles was in der Natur gefressen wird, ist auch für unsere Hauskaninchen fressbar. Im Allgemeinen betrifft das Äste, Sträucher, Grün, Kräuter, Heu, Blumen, Gemüse, etwas Körner und etwas Obst. Doch auch hier gibt es Ausnahmen. Viele Pflanzen und Gemüsearten sind auch giftig für unsere Mümmelnasen. Alles fressbare und giftige aufzuzählen, ist leider unmöglich, aber ich will Ihnen einige Dinge vorgeben und den Rest erledigt Google und Ihre Erfahrung für Sie.

Hier eine Liste fressbaren Gemüses: http://www.kaninchenwiese.de/ernaehrung/futterlisten/gemueseliste/

Fressbares Obst: http://www.kaninchenwiese.de/ernaehrung/futterlisten/obstliste/ (Obst generell nur in Maßen, eher als Snack)

Fressbare Zweige: http://www.kaninchenwiese.de/ernaehrung/futterlisten/zweigeliste/

Tipps zum Wiesepflücken: http://www.kaninchenwiese.de/ernaehrung/bestimmungshilfen/wiese-pfluecken-fuer-anfaenger/
& http://www.kaninchenwiese.de/ernaehrung/futterlisten/wildkraeuterliste/

Fressbare Saaten/Körner: http://www.kaninchenwiese.de/ernaehrung/futterlisten/saatenliste/

Falls Sie Pflanzen finden, von denen Sie den Namen nicht kennen, oder wissen wollen, ob sie fressbar sind oder nicht, kann ich Ihnen die Facebookgruppe: "Pflanzenbestimmung - fressbare Pflanzen für Kleintiere 'Das Original'" sehr ans Herz legen.
Hier der Link zu dieser Gruppe: https://www.facebook.com/groups/pflanzenbestimmung.kleintiere/

Was sollte ich in welchen Maßen verfüttern?

Solange Sie gesund füttern, spielt es keine Rolle, ob Sie viel Grün füttern und dafür weniger Gemüse oder viel Gemüse und dafür weniger Grün. Hauptsache Sie halten es einheitlich, sodass die kleinen, empfindlichen Kaninchenmägen sich darauf einstellen können. Heu sollte immer angeboten werden. Wieviel ein Kaninchen
täglich frisst, kann man so pauschal nicht sagen, das hängt stark von der Rasse und der Größe, ist aber trotzdem von Tier zu Tier unterschiedlich. Probieren Sie es einfach aus: Bleibt bis zum nächsten Tag ein kleines bisschen Futter übrig, haben Sie alles richtig gemacht. Die Erfahrung macht's.

Warum kein handelsübliches Trockenfutter füttern?
http://www.kaninchen-info.de/ernaehrung/trofu.html
Kurz gesagt: Es macht auf Dauer krank.

4. Ausreichende, richtige Pflege
Die Pflege umfasst zwei Bereiche: Die Stallpflege und die Pflege des Tieres.

Stallpflege:

Der Stall eines Kaninchens muss regelmäßig gesäubert werden, damit keine bösartigen Bakterien und somit Krankheiten entstehen können. So sollte er ca. ein mal wöchentlich gesäubert werden. Fress-/Trinknapf/Trinkflasche müssen regelmäßig gesäubert werden (ca. alle 2 Tage).

Pflege der Tiere:
Die Pflege des Tieres ist weniger aufwendig und häufig, als die Stallpflege. Die Krallen müssen ca. alle zwei Monate geschnitten werden. Lassen Sie sich dies von einem Tierarzt zeigen. Manchmal müssen die Kaninchen beim Fellwechsel durch Bürsten unterstützt werden. Der Fellwechsel tritt zwei mal jährlich auf und ist bei Wohnungskaninchen schwächer ausgeprägt, als bei Kaninchen, die draußen leben. 

5. Tierärztliche Behandlung(en):

Allgemeine Behandlungen, die jeder vornehmen muss:
1. Kastration bei Männchen (30-60 Euro pro Tier)
2. Vorsorgliche Kur gegen Kokzidien (ein mal im halben Jahr, eine Dose Kokzidiol kostet 15 Euro, hält bei wenigen Tieren aber ewig -> Beratung zur Menge und Anwendung beim Tierarzt)
3. Impfungen (Variieren stark vom Preis, ein mal jährlich)
4. Überprüfung auf Genfehler (Zahnfehlstellung, andere Fehlstellungen, Spaltpenis) (Einmalig nach dem Kauf)
5. Überprüfung des Geschlechts (Einmalig nach dem Kauf)

Kastration:
Unter Kastration versteht man einen tierärztlichen Eingriff, bei dem die Hoden eines männlichen Tieres entfernt werden. Dadurch ist es dem Tier nicht mehr möglich Nachkommen zu zeugen und der Hormonhaushalt des Tieres wird verändert. Die Tiere werden durch eine Kastration ruhiger (weniger angriffslustig, zahmer) und markieren nicht mehr.
Es gibt zwei Arten von Kastrationen: Die "normale" Kastration und die Früh-Kastration.
Früh-Kastration bedeutet, dass ein Rammler vor dem Eintreten der Geschlechtsreife kastriert wird, während die "normale" Kastration nach Eintritt der Geschlechtsreife vorgenommen wird.
Die Geschlechtsreife von männlichen Kaninchen liegt zwischen 3 und 5 Monaten.

Kastrationsfrist:
Die Früh-Kastration hat den Vorteil, dass keine Kastrationsfrist eingehalten werden muss. Sollte ein Tier erst nach der Geschlechtsreife kastriert werden, muss eine Kastrationsfrist von einer Dauer von 6 Wochen eingehalten werden. Das bedeutet, es darf nicht in Kontakt mit anderen Kaninchen kommen, da die Spermien sich bis zu 6 Wochen lang im Körper des Rammlers halten können, auch ohne Hoden. Das würde eine Trächtigkeit selbst nach der Kastration nicht ausschließen.

Verhalten vor/nach der Kastration:
Der Halter muss vor und nach der Kastration einige Dinge beachten. Vor der Kastration sollte der Rammler ein mal vom Tierarzt untersucht werden, damit eingeschätzt wird, ob es gesund und stark genug für einen solchen Eingriff ist. Dies ist gerade bei Früh-Kastrationen wichtig.
Der Glaube, dass Kaninchen vor einer Operation keine Nahrung und kein Wasser zu sich nehmen dürfen, stimmt nicht. Kaninchen können nicht erbrechen und von daher gibt es keinen Grund zur Sorge. Eher das nicht Füttern / Tränken der Kaninchen stellt ein Risiko da. Der Magen-/Darmtrakt von Kaninchen ist in der Natur dauerhaft in Bewegung und wenn er für mehrere Stunden lahm gelegt wird, ist das gegen die Natur und absolut nicht gesund unf vor allem gefährlich. Geben Sie dem Tierarzt etwas Futter mit, damit das Kaninchen gleich nach der Kastration wieder anfangen kann zu fressen.
Ist die Kastration erfolgreich abgeschlossen, kann das Kaninchen nach einigen Stunden wieder zurück nach Hause. Ihre Transportbox sollte unbedingt mit Handtüchern ausgelegt sein. Heu kann in die Wunde pieksen. Legen Sie Ihren Stall außerdem komplett oder wenigstens an einigen Stellen mit Handtüchern aus. Des Weiteren ist es wichtig, dass kein Schmutz in die Wunde gelangen kann. Es ist also notwendig den Stall ausgiebig zu reinigen.

Wie merke ich, ob mein Tier krank ist?
Der Gesundheitscheck ist eine gute Hilfe dabei, um zu merken, ob mein Tier krank ist. Hier finden sie den Gesundheitscheck und viele andere Tipps zur Gesunderhaltung von Kaninchen: http://www.diebrain.de/k-tuv.html

Tipps zur Gesunderhaltung:

Vor allem in kalten Herbst-/Wintertagen sind Kaninchen anfällig für viele Krankheiten. Um diese vorzubeugen, gibt es einige Tipps:
-Neben dem normalen Trinkwasser ungesüßten Kräutertee anbieten (Welche Kräuter sich eignen siehe unter "Artgerechte Haltung" , "3. Eine artgerechte Fütterung")
-Heilpflanzen zum Fressen anbieten (Was es für Heilpflanzen gibt siehe unter "Artgerechte Haltung" , "3. Eine artgerechte Fütterung"
-Der Außenstall sollte dick mit Heu/Stroh eingestreut sein
-Es können sogenannte "SnuggelSafe's" (=Wärmekissen für Kaninchen) im Stall angebracht werden, um Unterkühlungen zu verhindern




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